1875 -
Braunschweig
: Bruhn
- Autor: Dietlein, Woldemar
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
— 21 —
überschritt er 327 und unterwarf den König Poruö im Fünfstromlande
(Pendschab). Empörung im Heere zwang ihn (326) zur Rückkehr nach Persien,
die er unter unendlichen Beschwerden (Wasser im Helm, Sterben vieler Sol-
daten) am Indus herab und durch Persien (Iran) ausführte. Ein anderer Theil seines Heeres fuhr in einer auf seinen Befehl erbauten Flotte an der Küste entlang.
5. In Susa angekommen, vermählte sich Alexander mit der Tochter des Darms und gab auch vielen (10,000) Mazedoniern persische Weiber, damit die Völker unter einander verschmolzen werden sollten. Dadurch aber, dass er die Perser mit den Macedoniern gleichstellen wollte, erregte er unter den letzteren große Unzufriedenheit (Aufruhr). Mitten in seinen Plänen und Arbeiten für die Gestaltung des neuen Reiches starb Alexander, nicht lange nach dem Tode seines Lieblings Hephästion (dessen Todtenfeier) zu Babylon (323). Nach seinem Tode theilten seine Feldherren unter blutigen Streitigkeiten sein unermessliches Reich in mehrere kleinere Reiche. Die wichtigsten dieser Reiche, welche nach langen Kämpfen aus dem großen Reiche Alexanders hervorgingen, waren: das makedonische (Griechenland mit einbegriffen), das ägyptische (Ptolemäer) und das der Selenciden (Syrien). Diese bestanden so lange, bis die Römer ihnen ein Ende machten.
C. Geschichte der Römer.
§. 20. Land und both der Römer.
1. Die Halbinsel Italien (schönes mildes Klima, reichliche Bewässerung und daher fruchtbar, glückliche Lage, an zwei Meeren) wird seit alter Zeit eingetheilt in £der=, Mittel- und Unteritalien, Qberitalien (von den Alpen bis zu den Apenninen und dem Rubiko) war bewohnt von Galliern, Venetern, Ligurern und anderen kleinern Völkerschaften. In Mittelitalien (vom Rubiko bis Silarus) saßen die Etrusker, Umbrer, Latiner, Sabiner, Volsker, Eampaner und Samniten.
In Unteritalien saßen hauptsächlich griechische Kolonisten (Großgriechenland). Lucaner und Bruttier. Auch die Hauptinsel Sicilien hatte blühende griechische Kolonien.
Die verschiedenen italischen Völkerschaften waren auch in Sitten und Sprachen anfangs vollständig gesondert, bis endlich von der Stadt Rom die Vereinigung aller Stämme Italiens zu einem Volke (die Römer) ausging.
Unter diesen Völkerschaften waren die Etrusker diejenigen, welche schon früh eine Cultur hatten (Ackerbau, Gewerbe, Baukunst, Handel zu Lande und zur See, religiöse Einrichtungen).
2. Die Religion der alten Italiker war anfangs ein Natur-Gottesdienst. Erst unter dem Einfluss der eingewanderten Griechen bildete sich ein Religionssystem aus, welches dem griechischen ähnlich war. (§. 9.)
1836 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Autor: Fiedler, Franz
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
316
Xliji.
Politische und bürgerliche Verhältnisse.
Au den auf S. 187 genannten Landern, welche als Provinzen
oder unterworfene Lander des römischen Staates verwaltet wurden,
waren im Verlauf des letzten Jahrhunderts vor Christi -Geburt noch
folgende hinzugekommen: 1) in Asien, wo nach des pergamenischen
Königs Eumenes Tode und nach Besiegung des Aristonicus im I. 130
schon die Halste von Vorderasien römische Provinz war, die Landstriche
der südlichen Küste Kleinastens, wo die Provinz Cilicien auch Pam-
phylien, Ly eien und Jsanrien umfaßte; ferner Bithynien, wozu
Paphlagonien und das ehemalige Königreich Pontns gehörten, also die
ganze Nordküste Kleinastens; zwischen dem mittelländischen (syrischen)
Meere im Westen, dem Euphrat im Osten, dem Gebirge Amanns im
Norden und der arabischen Wüste im Süden die Provinz.syrien,
wozu Commagene, Palmyrene, Cölesyrien, Phönicien und Palästina
gehörten; die Inseln Cyprus und Kreta, wovon die elftere unter
dem Statthalter von Cilicien, die andere unter dem von Cyrenaica
skand; Galaticn, Paphlagonien, Kappadocien und Armenien behielten
zwar ihre eigenen Fürsten, aber noch unter der Regierung des Angnstus
und Tiberius wurden sie entthront und die Lander zu römischen Pro-
vinzen gemacht; nur in vorübergehender Abhängigkeit standen die Kö-
nige der Kolchier, Iberer und Albaner zwischen dem schwarzen und
caspischen Meere; der Euphrat bildete die Grenze gegen die gefährlichen
Parther; Ii) in Afrika erwakben die Römer durch Erbschaft das
griechische Kolonienland Cyrenaica oder Pentapolis, zuletzt einneben-
reich der ägyptischen Ptolemäer; Numidien, als nach der Schlacht
bei Thapsus im I. 46 v. Chr. der König Juba sich getodtet hatte;
Mauretanien, nach des Königs Bocchns Tode im I. 33 Provinz,
dann wieder ein freies Königreich, bis es der Kaiser Claudius unter-
warf; derjenige Theil, wo das heutige Tanger liegt, Nauretania
Tingitana, stand unter dem Statthalter der spanischen Provinz Batica;
das übrige Mauretanien hieß Casareensis, wo Jol oder Casarea, die
Residenz des Königs lag, das heurige Algier; diese Provinz erhielt als
eine kaiserliche Domaine Statthalter aus dem Ritterstande, wie Aegyp-
ten in gleichen Verhältnissen; Iii) in Europa: nach langen Kämpfen
Spanien, erst im Jahr 19 v. Chr. durch Agrippa in drei Provinzen
getheilt, Lust'tania, zum Theil das heutige Portugall, Batica auf beiden
Seiten des Guadalquivir und Tarraconensts, wozu die balearischen und
pityusischen Inseln gehörten; ganz Gallien bis an den Rhein (Gallia
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Cyprus.
281
Plin. 5, 31: jj Cilicium mare Cyprum habet , ad ortum
occdsüinque Ciliciae, ac Syriae objeclam, quondam no-
pem rqgnorum sedem.cc Diod. Sic. 16, 42: Jloxsig
•jjauv u'itüi.o/Ol evveu , vno de Tuvzuq viirjq%s reraygeva pixqa
nouauma tu tiqooxvqo vvru zeug evvea noleaiv, exaaxri de tovtojv
tixe ßaadeu Trjg yev noleutg agxovtcc. Demnach war die Re-
gierungsform dieser neun kleinen Staaten monarchisch,
die aber wahrscheinlich aufhörte, nachdem die ganze In-
sel während der Belagerung von Tyrus unter Alexan-
ders Oberherrschaft kam. Später herrschten über sie die
Ptolemäer, darauf die Römer, wo sie von Augustus zu
einer Provinz gemacht ward, wie Strabo a. a. O. berich-
tet. Die neun ehemaligen Hauptstädte wareji folgende:
»Salamis, Pathos , Amathus , Soli, Lapatlios, Gurion , Ci-
tioh, Marion, Cinyreia. In den frühesten Zeiten halte die
Insel seit 550 vor Chr. G. schon unter der Oberherr-
schaft der Aegypter, zur Zeit des Amasis, sodann seit
525 vor Chr. G. unter der Herrschaft der Perser, von
Cambyses an, gestanden; im Iahre 322 vor Chr. G. kam
sie unter die Herrschaft der Macedonier durch Alexan-
der; nach dessen Tod sie dem König Ptolomaeus, ¡und
sonach Aegypten abermals zufiel, mit welchem Lande
sie endlich die Römer zu Beherrschern bekam.
A. Städte an der No r d h äs t e.
Arsinoe, 3agotvoij, früher Marion (unbest.}, nach
dem Namen der Königin von Aegypten, mit einem hei-
ligen Hain des Zeus, nah am westlich liegenden Vorgeb.
Acamas. Diod. S. 19., 59. Steph. B. Plin. Soli, 2u).oi 1),
östlich vom Vorgeb. Callinusa, eine der neun Haupt-
städte, die, nach Plutarch im Solon, ihren Namen von
dem Athen. Gesetzgeber Solon durch seinen Gastfreund,
den König von Aepeia, zum Dank dafür erhalten haben
soll, dass er ihm gerathen, diese seine Stadt in eine
schöne und fruchtbare Ebene aus der Gebirgsgegend
herab zu versetzen. Nach »Strabo 14. war sie Xipiva e'xoyo.ee
yal veqov Acpqoöbttjg xuvioidog. Lapathus, Auna&oq2'^, eben-
falls eine der neun Hauptst. nebst einer guten Hafensla-
tion, nach Strabo vcpogyov eyovoa, was Bochart Phal. 354.
aus dem Labiljia der Arab. ,, stare, cnmmorariii erklärt.
Bei ihr floss der Strom Labithus. Cevonia, Kegwvlu (Ce-
rines) ; Pt. 5, 13; auch Cernia, Cerynaia und Cerynia
genannt. Diod. Sic. 19, 59 und 79. Scylax. Macaria,
Muxagiu (unbest,); Pt. 5, 13. Aphrodisium, ^Acpgodloiov,
worüber Strabo 14. nichts weiter sagt, als: üx yhpgodioiov,
1) Eckh. D. N. P. I. V. Iii? 2) D. N. P. I. V. Iii, 86?
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Cappadocia.
405
Tab. B. It. Hieros. Socrat, H. E. 4, 11. Die südliche
Heerstrasse führte über Drutae, Caería und Saluber in
oder Salamborla, Tab, B. Pt. 5, 7. Garsaura, r« Vuq-
oúovqct; bloss vqn Strabo 14, genannt; vielleicht die Ar~
chelais des Plolemaeus und der Uebrigen. Plin. 6, 3. nennt
sie eine Colopie vom K. Klaudius am Halys. Wahrschein-
lich die Kirschehr der Neuern. Nach Pi. 6, 3, hiess sie
auch Colonia Claudii Caesaris, welchen Namen sie ebenfalls
auf den Münzen dieses K. führte, Tt, A. Comitanassus,
Ubinaca, Qarapassus und Adopissus, alle westlich von
Archelais, In den nördlichem Theilcn der eigentlichen
Cappadocia lagen folgende Städte, als: über Arche-
la'is, nördl. an der Heerstrasse Argus lana , N i tazas y Os-
sala, darauf Parnassus, am Halys (ßazardsjanhe), eine
alte, nach Polyb. Exc, de leg. 00 schon in den Kriegen
zwischen dem König Eumenes von Pergam. und Phar-
nac§s von Pontus vorkommende Stadt, zwischen Arche-
lais und Ancyra. Polyb. 55, 4. It. An. Hicrocl. 700. ln
ihrer Nähe, am südwestl. Ufer des Flusses Halys, will
P. Lucas eine fast unzählbare Menge kleiner Pyramiden
gefunden haben. Ton ihr aus führte die Heerstrasse nach
Ancyra, am rechten oder östl. Ufer des Halys, und an
ihr lagen die Städte Andrana, Galea, Aspona, Garmias
und Aliasus. It. A. Not. Hierocl. Am. M. 25. Auf der
Heerstrasse nach Tauium folgten Nysa, nur aus den
spätem Geographen bekannt; desgleichen auch Osianar
Doara , Soanda, Sadacora und 7herma. Den früheren
war aber schon bekannt das feste Bergschloss Nora oder
Js'oroassus, aus d$r Belagerung, die Eumenes darin aus-
hielt. Plutarch und Cornel. Nep. Eumenes. Str. 12,811.
Dioc|. Sic. 18, 41. Sabä-a, 'zá°íiqul einst Hauptst. der Um-
gegend. Mocisos, aus den spätem nur bekannt. Campa
Siaa, Odogra, Saruena, Zama. Alle an der grossen
Strasse.
3) Städte in 3*1 eilt ene.
M,elitene, J\hlixr¡vr¡; nach Plin. 6, 3. ganz nah am
Euphrates; nach Procop. B. Pers. 1, 17. Hauptstadt der
ganzen Provinz und in einer äusserst schönen, gesunden
und fruchtbaren Gegend, wovon sie ohne Zweifel, gleich
dem hellenisirten Miletus in Jonien , ihren Namen aus
dem Phönic. hebr. Miletli erhielt. Nachtacit. Anual. 15,
26. spielte sie während der Kriege der Römer mit den
Persern im ersten Jahrhundert nach Chr. Geb. noch nicht
die bedeutende Rolle, die ihr vom K. Trajanus erst zu-
getheilt ward; indessen \yar sie doch eine alte Stadt.
Alle spätem Kaiser trugen zu ihrer Vergrösserung und
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
468
Asia Maior Orientalis.
‘/liaa. Gaugamela, ravyápuxez Satbenay 2áq^r¡tft, 'Arbelat
3aqpr¡Xa. Gomora, l'ofiáqa. Phusiana> (Povauxva. Isonoe,
3iaovór¡. Sara, 2ovqa. Chatracliarta, Xaxqaxáqxa. Apol-
loniay Anolxwla, Bethúra, B^ovqa. Arrhapa , ’Aqqánu.
Binna} lilvvu. Artanita> 'Aqxtpixa. Sittace} £ttiáxr¡.
V. M E D I A.
Name, Umfangy Gebirgey Gewässer und Boden.
Name. Media, 77 Mrjdia» Ein aus dem phö-
nic. hebr. Maäai, wie er 1 Mos. 10, 2. 2 Kon. 17, 6.
etc. als Bezeichnung von Media vorkommt, gebilde-
ter Name. Dieser Name bedeutete aber ursprünglich
bloss Gerichtsbezirk, Provinz, und war entstanden aus
dem Worte Medinah „ Provinz, Statthalterschaftu
von dem Stamm worte Diny Dun ,,richten,“ welches
ein uraltes, Phönic. hebr. Wort ist. Vergl. 1 Mos.
49 , 16. Gesenius H. W. B. 55?. Wahrscheinlich
entstand diese Benennung des Landes, als es noch ein
Theil des Assyr. Reichs war, und es behielt sie in
spätem Zeiten auf eine ähnliche Weise bei, wie die
Provence in Frankreich die von den Römern ihr zü-
getheilte Bezeichnung Pi'ovincia. Gegenw. heisst es
Irak Aghami und umfasst das ganze heutige Iran,
Azerbidscjian, Gilan und die Westhälfte von Ma-
zanderan.
Uni fang. Media grenzte gegen Osten an Par-
thia und Hyrcania, gegen Norden an das Caspische
Meer, gegen Westen an Assyria und Armenia, ge-
gen Süden an Persia und Susiana» In den frühesten
Zeiten war Media eine Hauptprovinz des Assyr. Reichs,
woher ihr Name; kurze Zeit darauf gelangte sie zur
Selbständigkeit, aus der sie durch Cyrus in die Per-
sische Monarchie überging. Nachdem Alexander der
Gr. seinem Feldherrn Atropates den nördlichen Theil
Mediens geschenkt hatte, erfolgte die Haiipteinthei-
lung desselben in Media Atropatene und Gross*
medien.
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
470
Asia Maior Orientalis.
sehr weitverbreiteter Stamm am nördlichsten am Ca-
spischen Meere; unter ihnen 3) Elymaei, ’Exv/uaioi;
von denen die Landschaft Elymais den Namen be-
kam. 4) Tapuri, Tutiovqoi. 5) Sidices, Jeiblxsq.
6) Vadasi, Ovadaöoc. 7) Sagartii, 'Zayccqtioi.
Ausgezeichnete Landschaften waren Mariana, Ely-
mais, Choromitrene, Ragiana, Sigriane, Dari-
tis Regio, Syromedia.
jstädte.
Gaza, r«£«, dem Wortlaute zufolge verwandt dem
phönic. hehr. Gaza, Hauptstadt von Atropatene, in ei-
ner Ebene von grosser Fruchtbarkeit, zwischen Ek-
batana und Artaxata. Str. 11, 794. Plin. 5, 13. Amm.
23, 6, der sie mit Ptol. auch Gazajca nennt; an der
grossen Caravanenstrasse. Sie lag an der Ostseite des
Sees Spauta und besass riesenmässige Gebäude, von de-
nen noch jetzt die aus colossalen Steinen bestehenden
Tjeberreste auf der Hälfte des Wegs zwischen Tauris und
Miana, nach Chardin Voy. 3, 13. Erstaunen erregen;
wahrhaft cyclopische Massen. Sie war die Sommerresi-
denz der Fürsten. Der Schach Abbas der Gr. hat sie
zerstöi’t, (Angeblich soll nach Einigen die Hauptst. der
Prov. Aderbidschan, Tauris, nach Anderen Oziaz auf
ihr erbaut seyn). Vera, oder vielmehr Phraata, tu rpgua-
ta, auch Praaspa, Winterresidenz oder vielmehr der
Sicherheitsplatz der königlichen Familie im Kriege (bei
Ardebil). Plutarch. Anton. Appian. Parth. 77. Str. 11,
a. a. O. Dio Cass, 49. Plin. 6, 13. Sie lag hoch und
war sehr fest. Cubena, gegenw, Diulfa. Morunda, Mo-
Qovvda, gegenw. Morand. Gauzania, Favluvlu, gegenw.
Sofian. Ptol. 6, 2. Phazaca, <bu£dxa; Ptol. 6, 2; gegenw.
Tebris. Sincar, 21vxuq ; Pt. 6, 2; noch gegenw. mit dem-
selben Namen, Batina, Baxlva; Pt. 6, 2; gegenw. Sul-
thanie, Pesappe7 Ovsoujntrj; Pt. 6, 2; gegenw. Kasbin.
Nande, Navdrj; Ptol, 6, 2; bei dem heut. Selmas. Naza-
da, Nu£ada; Pt, 6, 2; bei Derbend - Pust. Alinza oder
Orosay \4liv£o« i] Kul^Ogoaa^ Pt. 6, 2; bei dem heut. Tal-
var. Höchst merkwürdig waren aber auch auf einer
kleinen erhöhten Landspitze am casp. Meere, zwischen
den Fl. Cyrus und Cambyses, in Atropatene die Sabaei-
schen Altäre, Z'aßuioi ßcopoi, wahrscheinlich derselbe Ort,
nordwestlich von Baku, wo, nach Hanway R. 280, in ei-
nem Tempel der Ghebern aus einer grossen Röhre ein
immerfortwährendes blaues Feuer hervorbriclvt, das nichts
\
1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ciiersoxesus Taurica.
221
bei Akanschild). Blum, Jbicav (an der Quelle des Ka-
ransufvusses). Jlurahc.ru, Txovqixtov (nördl von Cafl'a).
Hartache, oder Ha Lar che', Lax ü. ny // (bei Mang ul). Badatium,
Basaxiov, (am Fl. Katscha). Gytacum, Kvxay.ov, nebst Ta-
xus, Ta'cog (nördl. über Sudak). Argoda, Jloytüöu (östlich
von Baluklawa). Tab an a , Taßava (in der Nähe von Ba-
lukiawa). Alle 13i Städte nach Ptol. 3, 6. Nach Sir. 7,
309 .— ^2 gab es iin inneren Lande noch die Städte:
Palacium, Jlaxuxiov, Cha-uon, Xauov, und Jseapolis, Istano-
fog, welche der Scythenkönig Skiluros als feste Plätze ge-
gen die Feldherrn des Milhridates erbaut haben soll.
Noch werden, ausser der Stadt Cargaza, von dem Pro-
cop. de Aedif. 3, 7. zwei, von Justinian erbaute feste
Schlösser, Aluslu und Gorzubitai, auf der Halbinsel an-
geführt.
Nachdem die Römer sich in der Germania Magna
gegen die Germanischen Völkerschaften schon in den er-
sten Zeiten ihrer Kaiser durch den grossen Limes , oder
Pfahlgraben, von Divitia an (Cöln gegen über) bis gegen
Beginum (Regensburg) zu schützen begonnen und darauf
diese Befestigungslinie, an dem ganzen rechten Ufer des
Danubius, durch Noricum und Pannonia, fortgefiihrt
hatten, sahen sie in der spätem Kaisefzeit sich ebenfalls
genöthigt, auch gegen die heran dringenden Sarmati-
schen Völkerschaften sich, oder vielmehr ihre Süd donau-
länder, durch eine ähnliche Befestigungslinie zu sichern.
Diese Befestigungslinie kommt bei den späteren Schrift-
stellern selten, und nur unter dem Namen Valium vor;
und diese sowohl, wie neuere Nachrichten, sagen uns
über seine Richtung Folgendes: Das Valium begann
in Dacia südlich unter Drubetis, an den Danubius, in
der Nähe der Pontes anstossend, und führte darauf über
Pontes Alutae, südlich bei Hörnum , nördlich über Pe-
risthlaba, gerade Über Tamasidava, die Fl. Hierasus, Jjo~
ras, Tyras, Ilypanis, Borysthenes und viele anderen
kleineren überspringend, über Caroca und die St. Tänais
bis zum Fl. Tanais, zunächst über dessen Einmündung
in die Palus Maeotis. Eine Linie, deren Ausdehnung
gegen 540 geogr. Stunden beträgt. ,ö
A
oder grosser
'Cvi-.-í-jv1
1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
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102
Zweiter Theil.
Scödises (s. S. 55) von Pontus, im 0. durch den Euphrat von Grossarme-
nien, im S. und W. aber durch willkührlich gezogene Linien vom eigent-
lichen Cappadocien geschieden wurde (und den nördlichen Theil des heut.
Paschaliks Merasche nebst den südlichen und östlichen von Siwas umfasste),
in der Richtung von Sw. nach N0: Arane Caquvt)) oder Aranae, an
der Grenze von Cappad. Dascüsa (Auoxovoa), eine Grenzfestung am Eu-
phrat, 44 oder 49 Mill. südlich von der vorigen und 45 Mill. uordöstl. von
Ciaca. Sabus, ebenfalls ein Grenzkastell am Fusse des Antitaurus, 18
Mill. nordöstl. von der vorigen. Zimara (Zl/.iaga'), am Euphrat. Sinoria
(Zivoqlu, bei A. Zivoqyya, Zh/tßgu, Sinara), eine vom Mithridates an
der Grenze von Gross- und Kleinarmenien angelegte und als Schatzkammer
benutzte Veste. Satäla (rct Zaraxu, vielleicht die Ruinen bei Sukme oder
Seukmen an der Strasse von Tocat nach Arzen Rum), in einem von Ber-
gen umschlossenen Thale, 124 oder 135 Mill. südlich von Trapezus in
Pontus, etwas nördl. vom Euphrat, Schlüssel zur Passage über das Gebirge
nach Pontus. [Daher Standquartier der Legio Xv. Apollinaris.] Hydära
( Tdaya) und Basgoedariza (Bacsyoiduyi^u), zwei vom Mithridates am
Geb. Paryadres angelegte und als Schatzkammern benutzte Grenzfestungen.
Suissa, ebenfalls ein Kastell an der Strasse von Samosata nach Satala, 17
Mill. westl. von letzterer. Domäna (Aoguvu), ein andres Grenzkastell an
der Strasse von Satala nach Trapezus, 24 Mill. nördl. von ersterem. ivt-
copölis (Niy.orroxig, wahrsch. das heut. Devrigui), die nordwestlichste
Stadt des Landes (daher von einigen Neueren schon zu Pontus gerechnet)
am Lycus, einem Nebenflüsse des Iris, 100 Mill. nordwestl. von Satala,
vom Pompejus an der Stelle gegründet, wo er den ersten Sieg über Mithri-
dates erfocht.
§. 70. Æif/caonia und Isauria.
Lycaonia (y Avxuovtu), das westliche Nachbarland Cappadociens,
hatte im persischen Zeitalter andere Grenzen, als unter der römischen
Herrschaft, indem es damals auch noch den grössten Theil Cataoniens um-
fasste und von Iconium 23 g. M. weit gegen 0. reichte, während es im S.
durch den Taurus von Cilicien geschieden wurde. Als aber die Römer das
Land dem Antiochus entrissen und den grössten Theil desselben dem Eu-
mënes überlassen , dagegen aber auch wieder andre benachbarte Distrikte
(Phrygiens) dazugeschlagen hatten , erhielt es andre Grenzen , die oben-
drein oft wechselten, da die Römer einzelne Theile des Landes bald die-
des Königs Archelaus von Cappad. Tiberius machte es im J. 18 n. Chr. zur römi-
schen Provinz, Caligula aber schenkte es dem Thracier Cotys und Nero dem jüdi-
schen König Aristobulus. Erst unter Trajan wurde es wieder mit dem römischen
Reiche vereinigt und mit Beibehaltung seines Namens zur Provinz Cappadocien
geschlagen. Zur Zeit der Antonine scheint es mit Cataonia und Melitene wieder
eine besondere Provinz gebildet zu haben. Seit Constantin d. Gr. hiess Klein-
armenien Armenia prima (während aus abgerissenen Theilen Cappadociens ein
Armenia secunda gebildet wurde) und Justinian theilte es (mit Hinzuziehung des
Pontus Polemoniacus) in Armenia prima, secunda und tertia (wozu Grossarme-
nien als Armenia quarta kam).
1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Rleinasien. Paphlagoma. §. 75.
119
ihnen niedergelassen hatten. Die Paphlagonier lebten bis zu ihrer Unter-
jochung durch Crösus als ein autonomes Bergvolk, und gingen dann mit
dem lydischen Reiche an das persische über. Doch machten sich die pers.
Satrapen des Landes bald zu selbstständigen Fürsten (um 400 v. dir.),
die ihre Herrschaft auch über das benachbarte Pontus ausbreiteten und sich
auch zu Alexanders Zeiten unabhängig von Macédonien erhielten. Erst
nach Alexanders Tode wurde Paphlagonien nebst Cappadocien dem Eume-
nes zu Theil, nach dessen Tode wir wieder einheimische Fürsten finden,
bis Mithridates d. Gr. das Land eroberte und mit dem Nikomëdes von Bi-
thvnien theilte. Nach der Besiegung Miihridat’s durch die Römer schlugen
diese den Küstenstrich zu Bithvnien, während im innern Lande eigene,
von Rom abhängige, Fürsten herrschten, und erst nach dem Aussterben
dieser paphlagon. Regentendynastie vereinigten die Römer ganz Paphlago-
nien, das sie zur Provinz Galatien schlugen, mit ihrem Reiche. Bei der
neuen Eintheilung des Reichs im 4. Jahrh. wurde es eine eigne Provinz,
und nur der östlichste Theil von Sinope bis zum Halys ward davon getrennt
und unter dem Namen Helenopontus wieder zu Pontus geschlagen. — Die
bedeutendem Städte des Landes sind: fl) längs der Küste von W. nach
0.: Amas tris (Apaavpig, j. Amasra oder Amasserai)), früher Sesämus
(Eyaapog) genannt, auf einer Landzunge an einem gleichnamigen Flüss-
chen unweit des Parthenius und der Grenze Bilhyniens. [Residenz der
Amastris, der geschiedenen Gattin des Lysimächus.] Erythini (’Eqv\>7voi),
auf einer Anhöhe 90 Stad, östlich von der vorigen, frühzeitig untergegan-
gen. Cromna ein Kastell 60 Stad, weiter gegen 0. Cytörus
(Kvrtoqoç, auch Äurcopoy, j. Kidros mit prächtigen Ruinen), Hafenstadt
90 Stad, nordöstl. von der vorigen und 250 Stad, südwestl. vom Vorgeb.
Caramhis an dem gleichnamigen Berge. Aegiälus (Ar/iulog, auch Ai/lu-
Ao/), ein Kastell Co Stad, östlich von Cstorus. Aböni Ttchos (’Aßwvov
Tfiftog), auch lonopölis ( 1wronohg, noch j. Abono oder ineholi) genannt,
eine Hafenstadt, 200 Stad, südöstl. vom Vorgeh. Caramhis. Cimölis (Ä7-
^icoar^), richtiger wohl Cinö/is (K/vcofoç, j. Kinolu, Kinoglu), 180 Stad,
östlich von der vorigen an einem gleichnamigen Flüsschen, mit einer guten
Rhede. Stephane (Evapcivy, noch j. das Dorf Stephanio oder Istefan),
kleine Hafenstadt, 180 Stad, w eiter gegen 0. Armene Ça^perrj, bei Xeno-
phon ‘Appaip), an der Mündung des Fl. Üchosbanes, 60 Stad, südöstlich
vom Vorgeb. Syrias und 30 Stad, nordwestl. von Sinope, mit einem guten,
von einer kleinen Bucht gebildeten Hafen. [Rastort der 10,000 Griechen.]
Sinope (Aivwny, j. Sinap, Sinabe, Sinub mit Ruinen), auf einer kleinen
Halbinsel 90 Stad, südöstl. vom Vorgeh. Syrias und 700 Stad, östlich vom
Vorgeh. Caramhis, berühmte milesische Kolonie und die bedeutendste aller
griech. Städte am Pontus Eux., mit 2 Häfen und lebhaftem Handel. [Ge-
burtsort und Residenz des Mithridates Eupätor. — Vaterstadt des Cynikers
Diogenes.] Carfisa (Kapovoa, j. Gherséh, Gerzeh), Handelsstadt mit einer
guten Rhede, 150 Stad, südöstl. von Sinope und 70 Stad, von der Mün-
dung des Evarchus. Gazürum (f 'à^ovfjov, j. Kubeasi Chai?), ein Kastell
mitten zwischen Sinope und dem Halys, 90 Stad, nordwestl. von der Mün-
dung des Zalecus. [ Vermutlich mit einer grossen Stuterei, da es auch
■S cdinnoi hiess.] Zalecus (Zà^xoç, j. Alatcham), an der Mündung des
1850 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Forbiger, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Kleinasien. Pontus. §.76.
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Macrones (nach Strabo identisch mit ihnen), und Taöchi (Tuoyoi, die
Taikh im Lande Tao mit der heut. Hauptstadt Tausgerd, d. i. Stadt von
Tao), südlich von den vorigen und östlich von den Chalybern, und Saspi-
res (Zuotitiosq, wahrscheinlich auch die 'Eantyittu Xenophons, auf
altpers. Inschriften Sapard), am obern Acampsis u. der Grenze Armeniens
(wo noch j. der Gau lspir sich findet). Alle diese Völkerschaften wurden
früher von eignen Fürsten oder Stammhäuptern beherrscht, die zwar Va-
sallen des persischen Reiches hiesscn , aber doch von demselben ziemlich
unabhängig, dagegen aber eine Zeit lang den Königen von Paphlagonien
unterworfen waren. Unter Artaxerxes Ii. jedoch gelang es dem pers.
Statthalter Ariobarzänes ein grösseres, selbstständiges Reich unter dem
Namen Pontus in jenen Gegenden zu gründen , das seine Nachfolger, be-
sonders aber Mithridates Vi. Eupätor, bedeutend vergrösserten. Nach der
Besiegung dieses verwegenen Eroberers durch Pompejus vereinigten die
Börner im J. 65 v. Chr. den mittlern Theil seines Reichs auf der Westseite
des Iris bis nach Ischiopolis und im Innern bis zur Grenze Cappadociens
hin als einen Theil der Provinz Bithynien mit dem römischen Reiche, wäh-
rend sie andre Theile desselben an Fürsten Asiens verschenkten. Den
westlichsten Theil zwischen dem Halys und Iris erhielt Dejotarus von Ga-
latien , und dieser Landstrich hiess nun Pontus Galatieus; der mittlere
Theil vom Iris bis Pharnacia wurde später durch Antonius dem Enkel des
Mithridates, Polemo, zuertheilt und erhielt nun den Namen Pontus Polemo-
niäcus, der östlichere dagegen, von Pharnacia bis über den Fl. Hyssus hin-
aus , der ebenfalls diesem Polemo unterworfen gewesen war, kam mit der
Hand seiner Wittwe Pythodöris in Besitz des Königs Archelaus von Cap-
padocien, und wurde nun Pontus Cappadocius genannt. Der Sohn jener
Pvthodoris aber, Polemo Ii., musste sein Reich an die Römer abtreten, und
so wurde denu Pontus im J. 62 oder 63 n. Chr. unter Nero röm. Provinz,
die später unter Constanlin d. Gr. wieder in 2 kleinere zerlegt wurde, von
welchen die westliche zu Ehren der Mutter des Kaisers Uelenoponlus ge-
nannt wurde, die östliche aber den Namen Pontus Polemoniäcus behielt.
— Die bedeutendem Städte des Landes, theils blühende griech. (meist
milesische) Kolonien an der Küste, theils unter den poetischen Königen
und den Römern iin Innern entstandene Ortschaften, waren: a) längs der
Küste von W. nach 0.: Amisus (’Apusog, j. Samsun), feste Stadt an
dem nach ihr benannten Mb., 130 Mill. südöstl. von Sinope und 20 Mill.
wesil. von der Mündung des Iris. [Neben Sinope Residenz des Mithrida-
tes, der sie durch den neuen Stadttheil Eupatoria vergrösserte. — Bela-
gerung durch Luculltis.] Lycastus (Avuaorog) oder Lycastum, an der
Mündung eines gleichnamigen Flüsschens, blos 20 Mill. von Amisus. An-
cön (’Ayxwv, j. Derbend am gleichnamigen Vorgeb. ? nach A. am Cap
Chalti östlich vom Iris), Hafenort an der Mündung des Iris (richtiger wohl
des Chadisius) und an einer Landspitze, 160 Stad, östlich von Amisus.
Themiscyi'a (Geploxvga), an der Mündung des Thermodon , wahrsch. im
milhridat. Kriege untergegangen. [Aller, berühmter Amazonen'itz.] Oenöe
(Oivoy, noch j. Unieh), Hafenort an der Mündung eines Flüsschens Oenius,
180 Stad, östlich von Themiscyra. Polemonium (Tiolfpoovlov, j. das
Dorf Pouleman), an der Stelle des alten Side (Eldy), an dem nach ihr be-